Mikrowellen-Richtfunk

Funktionsweise

Die meisten Mikrowellen-Richtfunkgeräte bestehen aus einer Innen- sowie einer Außeneinheit, die direkt an die Antenne angesetzt wird. Beide Einheiten sind über ein einziges Koaxial-Kabel verbunden. Idealerweise befindet sich die Inneneinheit im Serverraum, um den Anschluss dort so einfach wie möglich zu gestalten. Sie enthält die Schnittstellenelektronik, den internen Multiplexer und die Stromversorgung für die Außeneinheit. Diese erzeugt das hochfrequente Sendesignal und gibt es an die Antenne ab. Der Empfänger mit der zugehörigen Signalverarbeitung findet ebenfalls in der Außeneinheit Platz, die für den uneingeschränkten Betrieb im Freien ausgelegt ist. Die Polarisation des Funkfeldes ist über eine Drehung des Gehäuses der Außeneinheit vertikal oder horizontal einstellbar.

Die Reichweite der Systeme hängt von der gewählten Nutzbandbreite, der Sendefrequenz und dem Antennendurchmesser ab. Wir bieten Richtfunksysteme in allen regulierten Frequenzbereichen 7/13/18/23/26 und 38 GHz. Damit lassen sich Übertragungsprobleme bis etwa 50 km Funkfeldlänge zuverlässig lösen.

Wie alle Richtfunksysteme benötigen auch die Mikrowellen-Richtfunksysteme in den regulierten Frequenzbereichen eine direkte Sichtverbindung zwischen den Endstellen. Unter bestimmten Bedingungen ist eine passive Umlenkung mittels Spiegel oder mit gekoppelten Rücken-an-Rücken-Antennen möglich.

Alle Richtfunksysteme müssen die gleichen technischen Bedingungen der Bundesnetzagentur erfüllen. Die von der BNetzA zur Verfügung gestellten Bandbreiten betragen 7, 14, 28 oder 56 MHz. Das heißt die maximale Bandbreite pro zur Verfügung gestelltem Übertragungskanal beträgt 56 MHz. Als gängige Modulationsverfahren dienen 4QAM bis hin zur 256QAM, umschaltbar in Abhängigkeit von der aktuellen Streckendämpfung ("adaptiv rate").  Pro Übertragungskanal in der Luft lassen sich in den maximal zulässigen 56 MHz Bandbreite mit der 256QAM dann etwa 370 Mbit/s übertragen. Für eine höhere Übertragungsbandbreite müssen mehrere Kanäle gebündelt werden.