Kaskadierte Richtfunksysteme
Optische Richtfunksysteme und Richtfunk in den regulierten Frequenzbereichen von 7 GHz an aufwärts benötigen freie Sicht zwischen beiden Endstellen. Die Verbindungswünsche der Anwender sind jedoch zuweilen so, dass keine direkte Sichtverbindung zwischen den beiden Standorten besteht. Kann man jedoch zu einem dritten Standort von beiden geplanten Endstellen aus ungehindert sehen, so hat man grundsätzlich zwei Möglichkeiten, eine Verbindung aufzubauen:
1. Über ein aktives Relais. D.h. an dem Zwischenstandort wird dann Hardware installiert, um die gewünschte Verbindung aus zwei Funkfeldern zusammen zu setzen. Stromversorgung und Zugangsmöglichkeiten im Störungsfall sind notwendig.
2. Über eine passive Umlenkung. In diesem Fall wird am Umlenkstandort entweder ein Spiegel oder eine Rücken-an-Rücken-Antenne montiert. Weil beide rein passiv arbeiten, ist eine Stromversorgung nicht erforderlich.
Optische Richtfunksysteme lassen sich sinnvoll nur über ein aktives Relais kaskadieren.
Aktives RiFu Relais
Grundsätzlich lassen sich beliebig viele Richtfunksysteme hintereinander schalten, also kaskadieren. Baut man bei fehlender direkter Sicht zwei hintereinander geschaltete komplette Richtfunksysteme auf, so kann man am Relaisstandort auf die zu übertragenden Daten zugreifen, der Aufwand ist aber praktisch genau doppelt so groß, wie bei einer einzelnen Verbindung.
Einfacher sieht die Ost-West-Konfiguration als aktives Relais aus. Dann besteht aber kein Zugang zu den übertragenen Nutzdaten, weil von einer Inneneinheit zwei Außeneinheiten versorgt werden. Die Nutzdaten werden daher nicht herausgeführt.
In jedem Falle ist aber bei einem aktiven Relais eine Energieversorgung am Relaisstandort erforderlich.
Passive RiFu Umlenkung
Ganz auf aktive Komponenten kann man in bestimmten Fällen auskommen, wenn die beiden Teilstrecken nicht länger als einige Kilometer sind. Mit einem passiven Umlenkspiegel als Reflektor oder zwei Antennen Rücken-an-Rücken geschaltet, läßt sich das Funkfeld umlenken. Dies bietet erhebliche Preisvorteile gegenüber der Reihenschaltung von zwei Strecken. Weiterhin ist eine Stromversorgung am Umlenkstandort nicht erforderlich!
Wegen der auftretenden Verluste erfordert die passive Umlenkung aber eine sorgfältige Planung. CBL verfügt über reichlich Erfahrung mit passiv umgelenkten Funkfeldern.